Sennegemeinde unterstützt Hilfsaktion für Flutopfer im Ahrtal

30.07.2021

Die Hövelhoferin Carolin Cakir, die im Katastrophengebiet aufgewachsen, stößt bei Bürgermeister Michael Berens auf offene Ohren

Pressefoto Spendenaufruf

Werben für Spenden für die Flutopfer: (v. l.) Benedikt Michaelis, Markus Cakir, Carolin Cakir und Bürgermeister Michael Berens. Foto: Sennegemeinde Hövelhof

Die Not im Hochwasser-Katastrophengebiet an Ahr und Erft kennt zurzeit viele Gesichter. Doch auch die tätige Hilfe lässt sich an Menschen festmachen. Eine dieser Helferinnen ist die Hövelhoferin Carolin Cakir, die gemeinsam mit Ehemann Markus und Bürgermeister Michael Berens eine Hilfsaktion in Leben gerufen hat, um den Menschen, die Ahrtal in bitterer Not überlebt haben, eine Perspektive zu geben.

Carolin Cakir ist im Ahrtal aufgewachsen und hat rund 30 Jahre in Bad Breisig gewohnt. Ihre Angehörigen leben auch heute noch in der Region erleben die bittere Not der Menschen hautnah.
Der Überlebenskampf der Flutopfer dort hat Carolin Cakir so aufgerüttelt, dass sie gemeinsam mit ihrer Schwester, die in Sinzig lebt, begonnen hat, Menschen in ihrer Not zu unterstützen.

Eindringlich schilderten sie und ihr Ehemann Bürgermeister Michael Berens und Benedikt Michaelis, Sachbearbeiter im Bürgeramt, die verzweifelte Situation der Flutopfer. „Die Lage ist chaotisch“, weiß die engagierte Frau, die seit 2016 in der Sennegemeinde wohnt. Riesige Flutwellen haben kleine Dörfer in Weiler in Flussnähe fast vollständig zerstört. Überall fehlt es dort am Notwendigsten. Wasser und Strom funktionieren nicht mehr. Große Mengen an Bekleidung und Sachspenden liegen bereits im Katastrophengebiet auf Halde, aber das hat bei den Menschen zurzeit nicht oberste Priorität. Schutzmasken, Handschuhe, Desinfektionsmittel wegen des verunreinigten Wassers und Verbandmaterial sind besonders gefragt. Ebenso benötigt werden feuchte Reinigungstücher und einfache Werkzeuge. Auch Gutscheine für Drogerie- und Baumärkte helfen, dringlichen Bedarf zu decken. „Die Menschen dort brauchen alles“, erklärt Cakir.

Bislang dient Carolin Cakirs Schwester als örtliche Verteilstelle für Hilfsgüter. Einsatzkräfte der Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks haben bei ihr während des Hilfseinsatzes Quartier bezogen und wissen, was wo gebraucht wird. Um diese unmittelbare Hilfe zu unterstützen, hat die Gemeinde ein Sonderkonto bei der Volksbank Delbrück-Hövelhof eingerichtet. Unter dem Stichwort „Hövelhof hilft“ können auf dem Konto mit der IBAN DE14 4726 2703 2107 8210 00 Geldspenden eingezahlt werden. Allerdings darf die Gemeinde keine Spendenquittungen ausstellen.

Parallel dazu stellt die Sennegemeinde aus eigenen Beständen 16.000 Schutzmasken zur Verfügung, um nicht ausreichende geimpfte Bürgerinnen und Bürger vor Absteckungen mit dem Corona-Virus zu schützen. Außerdem bittet die Gemeinde, überzähliges Verbandsmaterial – etwa ausgemusterte Verbandkästen - zu spenden. Entsprechende Sammelboxen stehen am Rathaus und am Bauhof bereit. Auch größere, stabile Einkaufstaschen werden von den Menschen im Ahrtal benötigt.

Diese Sachspenden wird die Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Hövelhof mit dem Gerätewagen Logistik in Kürze in Richtung Sinzig auf den Weg schicken, wo sie in Absprache mit der örtlichen Einsatzleitung verteilt werden sollen. Ein Problem dabei stellt die großteils zerstörte Verkehrsinfrastruktur dar. Viele kleine Orte sind noch immer nur mit hochgeländegängigen Fahrzeugen zu erreichen.