XXL-Modell des „kantigen Hermanns“ geht auf Radtour

18.05.2022

Kleine 3D-Druck-Modelle des Hövelhofer Vorbildes werden künftig am Hermannsdenkmal als Souvenir verkauft

Kantiger Herrmann vor dem Hermannsdenkmal

Sie haben ihr Ziel erreicht: Die Delegation ist mit dem 3D-Druck-Modell des "Kantigen Herrmanns" am Hermannsdenkmal angekommen.

Auf große Fahrt Richtung Lipperland an Bord eines elektrisch angetriebenen Lastenrades ging eine 2,40 Meter hohe Replik des „Kantigen Hermanns“ als 3D-Druck in Maxi-Größe. Seit zwei Jahren steht das drei Meter große Vorbild des XXL-Drucks am Schnittpunkt der beiden Fernradwege Ems-Radweg und dem Europa-Radweg R 1 in der Sennegemeinde an der Raiffeisenstraße und grüßt die Radler auf dem Weg nach Detmold.

Zunächst war überlegt worden, die XXL-Figur in der Tourist-Information im Hövelhofer Schlossgarten auszustellen. Doch eingedenk der guten Zusammenarbeit der Touristiker hüben und drüben des Teutoburger Waldes war allen Beteiligten schnell klar: Das kantige XXL-Modell gehört nach Detmold in die Nähe des großen Vorbildes. Und so wird das große Druckmodell künftig als Dauerleihgabe den Merchandisingbereich im Kompetenzzentrum Wandern (Walk-Gebäude) schmücken, das im Zuge umfangreicher Investitionen auf der Grotenburg künftig noch deutlich aufgewertet werden wird.

Eskortiert wurde der kantige Hermann dabei von einer kleinen Delegation unter Führung von Landrat Christoph Rüther, Vorsitzender der Touristikzentrale Paderborner Land, Hövelhofs Bürgermeister Michael Berens, Hubert Böddeker, Vorsitzender des Verkehrsvereins Hövelhof e.V., und Hans-Georg Liemke von der Geschäftsführung der ELHA- Maschinenbau Liemke KG. Unterstützt wurde die Tour auch vom Hövelhofer Fahrradhandel Fulland, der das Lastenrad und einige Pedelecs zur Verfügung stellte. Besonders ins Zeug legen musste sich Stefan Fernhomberg, der die Figur auf der knapp 30 Kilometer langen Strecke per Lastenrad transportierte, denn neben dem Schlussanstieg galt es unterwegs, auch einige Kilometer ausgefahrener Naturwege in der Senne zu meistern. Fernhomberg hatte seinerzeit auch die rund 300 Kacheln der Originalausgabe des „Kantigen Hermanns“ mit Hilfe eines Innengerüstes zusammengefügt.

Unterwegs stand der radelnde Tross sogar unter behördlicher Kontrolle: Gleich zwei Radarwagen passierten die Pedelec-Piloten kurz nach dem Start in Hövelhof und später im lippischen Augustdorf. Auf der Grotenburg in Detmold wurden die Radler samt ihrer wertvollen Fracht von Vize-Landrat Kurt Kalkreuter, Jörg Düning-Gast, Verbandsvorsteher des Landesverbandes Lippe, und Günter Weigel, Geschäftsführer der Lippe Tourismus & Marketing, willkommen geheißen. Vor der Übergabe der Figur griff Thomas Westhof, Marketingchef der Sennegemeinde und Vorstandsmitglied im Verkehrsverein noch rasch zu Pinsel und Farbe, um einige Lackschäden zu übertünchen, die bei der Sicherung der Figur durch Spannbänder entstanden waren.

Die Figur mit den vielen Ecken und Kanten und insgesamt rund 300 Vielecken war seinerzeit in einer übergreifenden Gemeinschaftsarbeit des Düsseldorfer Architektenbüros one fine day, der Hövelhofer LST Laserschneidtechnik GmbH, der Firma ELHA-Maschinenbau, und des Hövelhofer Ausbildungsnetzwerks BANG (Berufliches Ausbildungsnetzwerk im Gewerbebereich). Nach den kleinen Mini-Repliken des kantigen Hövelhofer Sympathieträgers, die ein Bad Lippspringer Unternehmer als 3D-Druck in Manufakturqualität fertigt, gibt es jetzt auch die XXL-Version im 3D-Druck. Stolze 2,30 Meter misst das Einzelstück, dass in einem gemeinschaftlichen Projekt von Elha und dem Weltunternehmen Siemens entstand. ELHA beschäftigt sich schon seit längerer Zeit mit der Verwendung von Industrierobotern in der mechanischen Produktion. Neben dem Einsatz von Robotern beim Bohren und Fräsen bietet Siemens auch spezielle Lösungen für den Einsatz von Robotern im 3D-Druck von großen Plastik-Bauteilen an.

Eine Mini-Version des „Kantigen“ als Kleinserienfertigung im 3D-Druck ist jetzt auch im Reigen der offiziellen Hermann Souvenirs im Kompetenzzentrum Wandern Walk am Hermannsdenkmal erhältlich. Für Thomas Westhof, Marketingchef der Sennegemeinde und Vorstandsmitglied im Verkehrsverein, ist das ein „besonderer Coup“, gewissermaßen der Ritterschlag mit dem sieben Meter langen Schwert des Hermanns. Auch Landrat Christoph Rüther, der den Hermann bis ins Lipperland auf dem Rad begleitete, hatte nur Lob für den ungewöhnlichen Konvoi übrig: „Ich bin stolz auf den Ideenreichtum der Hövelhofer. Die sind mit allen Aktionen immer ganz weit vorn.“

Direkte Vorteile aus dieser erfolgreichen Zusammenarbeit über Kreisgrenzen hinweg sieht auch Westhof. Für ihn hilft das Zusammenspiel der Touristiker aus der Region, der Teutoburger Wald Touristik, der Touristikzentrale und der Lippe Tourismus & Marketing GmbH, der Sennegemeinde dabei, in der touristischen Welt sichtbar zu sein und Synergien nutzen zu können.

So sieht das auch Kurt Kalkreuter, stellvertretender Landrat des Kreises Lippe: „Die Übergabe nach der Geburtstagsausfahrt zum Zweijährigen des Kantigen ist ein symbolischer Akt. Der Hermann führt uns zusammen, gemeinsam die Region weiterzubringen“, so Kalkreuter.

Hövelhofs Bürgermeister Michael Berens sagte: „Wir haben den kantigen Hermann ins Herz geschlossen, und er ist ein Stück von uns geworden“. Die „kleine Klammer“ zwischen der Sennegemeinde und Lippe sollte nach Ansicht des Bürgermeisters genutzt werden, die Region gemeinsam nach vorn zu bringen. Hubert Böddeker, Vorsitzender des Hövelhofer Verkehrsvereins e.V., ergänzte: „Kirchturmdenken hat im Tourismus keinen Platz.“