Logopädie in Zeiten der Corona-Pandemie

28.09.2022

Eva Rensing-Fox gibt Einblicke in ihre logopädische Praxis in Hövelhof

Praxisteam Logopädie Eva Rensing mit Bürgermeister Michael Berens und Wirtschaftsförderer Thomas Westhof

Sprachprobleme spielerisch verbessern (v.l.): Bürgermeister Michael Berens mit den Logopädinnen Vera Thörner, Karin Korff, Eva Rensing-Fox, Vivien Manegold, Stella Seewald und Sarah Brockmann sowie Wirtschaftsförderer Thomas Westhof. Es fehlen: Regina Bechthold, Andrea Fromme, Corinna Rogge und Jana Contursi.

Seit 16 Jahren unterstützt Eva Rensing-Fox in ihrer Praxis für Logopädie in Hövelhof Menschen mit Sprech-, Stimm-, Hör- und Schluckstörungen. Jetzt hat sie Bürgermeister Michael Berens und Wirtschaftsförderer Thomas Westhof einen Einblick in ihre Arbeit gegeben und mit ihnen auch über die besonderen Herausforderungen im Zuge der Corona-Pandemie gesprochen.

Die logopädische Therapie unterstützt Menschen dabei, ihre Kommunikationsfähigkeit wiederherzustellen oder zu verbessern. „Probleme beim Sprechen, Hören oder Schlucken können Menschen in jedem Alter betreffen. Unsere jüngste Patientin war sechs Monate, unsere älteste 103 Jahre alt“, sagt Rensing-Fox. Oft seien die Störungen im Kindesalter nicht behandelt worden oder nach Krankheit oder Unfall bei Erwachsenen aufgetreten.

Insbesondere die Früherkennung sei entscheidend für die Behandlung. „Je früher die Störungen behandelt werden, desto schneller und erfolgreicher lassen sie sich beheben“, betont die Logopädin. Auch Folgeprobleme ließen sich durch eine frühe Therapie verhindern. Häufig hätten Kinder, die etwa einen Buchstaben nicht richtig artikulieren können, später beim Schreiben und Lesen ebenfalls Schwierigkeiten. Aus diesem Grund kooperiert die Praxis unter anderem mit den Familienzentren in Hövelhof. Regelmäßig finden in den Einrichtungen Informationsveranstaltungen statt; zudem bietet die Praxis eine Beratung für Eltern sowie Erzieherinnen und Erzieher an. Die Beratung der Angehörigen ist ein wesentlicher Bestandteil der Therapie.

Die meisten Patientinnen und Patienten kommen nach ärztlich bestätigtem Bedarf zu Eva Rensing-Fox. Sie bietet jedoch auch Trainings etwa für Menschen mit sprechintensiven Berufen wie Erzieherinnen und Erzieher oder Lehrkräfte an. Sie zeigt ihnen, wie sie ihre Stimme richtig und schonend einsetzen können. Jede Behandlung sei sehr individuell und gerade bei Kindern sehr spielerisch mit Handpuppen oder Sprachförderungs-Spielen, berichtet die Logopädin.

Die Corona-Pandemie hat die logopädische Praxis vor besondere Herausforderungen gestellt. „Plötzlich ist die Welt eine ganz andere geworden, und auch die Arbeit hat sich stark verändert. Für die Therapie sind der persönliche Kontakt und die Beobachtung der Mundpartie besonders wichtig. Das Tragen der Maske hat die Behandlung sehr erschwert“, berichtet Rensing-Fox. Zeitweise habe die Praxis Videotherapien als Ersatz durchgeführt.

„Es kommen zunehmend Patientinnen und Patienten nach einer Infektion mit dem Corona-Virus aufgrund von Atemproblemen, Geruchs- und Geschmacksstörungen oder Schluckstörungen in unsere Praxis“, sagt die Logopädin. Aktuell bildet sie sich daher mit ihren neun Mitarbeiterinnen für die Behandlung von Menschen mit Post-Covid-Beschwerden fort.

Die Logopädinnen therapieren in der großzügigen Praxis auf 120 Quadratmetern, aber auch zu Hause bei den Patientinnen und Patienten. Seit vier Jahren befindet sich die Praxis in der Bahnhofstraße, zuvor war sie im Mergelweg beheimatet. Den Standort in Hövelhof hat sich Eva Rensing-Fox aufgrund der hervorragenden Infrastruktur bewusst ausgesucht.

Bürgermeister Michael Berens bedankte sich bei Eva Rensing-Fox für die spannenden Einblicke in das Berufsfeld der Logopädie. „Die Arbeit erscheint mit sehr vielfältig, insbesondere durch das breite Spektrum der Handlungsfelder und die breite Altersgruppe.“ Regelmäßig arbeiten Fachpraktikanten in der logopädischen Praxis, um die Arbeit näher kennenzulernen. „Es würde mich freuen, wenn mehr Menschen sich für diesen Beruf entscheiden würden. Logopäden werden dringend gesucht“, betont Rensing-Fox. „Es ist eine sehr schöne Tätigkeit, bei der man den Erfolg direkt sieht und sehr viel von den Patientinnen und Patienten zurückbekommt.“