Gute Erreichbarkeit durch nachhaltige Mobilität

10.03.2023

Hövelhof beteiligt sich am landesweiten Wettbewerb „ways2work“

Unternehmer gaben Anregungen zum "SenneShuttle"

Eine Busverbindung zwischen dem Bahnhof und dem Gewerbegebiet Nord soll zur besseren Erreichbarkeit der Betriebe beitragen. Den Anstoß hierzu gaben einige Hövelhofer Unternehmen bereits im Vorfeld des Wettbewerbs. Gemeinsam mit dem nph und der Gemeinde wurde jetzt ein Gesamtkonzept erarbeitet.

Die gute Erreichbarkeit von Unternehmen ist für die Gewinnung von Fachkräften von großer Bedeutung. Das Betriebliche Mobilitätsmanagement stellt daher ein wichtiges Handlungsfeld für Kommunen und Wirtschaft dar. Die Sennegemeinde Hövelhof beteiligt sich in Kooperation mit dem Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter (nph) und zwölf Unternehmen des Gewerbe- und Industriegebietes Nord an einem Wettbewerb zu diesem Thema. Unter dem Motto „ways2work“ fördert das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen moderne Konzepte für eine bessere Erreichbarkeit von Wirtschaftsstandorten durch nachhaltige Mobilität.

Bei der Durchführung des Wettbewerbs wird das Ministerium vom Zukunftsnetz Mobilität NRW, dem IHK-Netzwerkbüro Betriebliche Mobilität NRW und dem ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung unterstützt. Im Fokus stehen Maßnahmenpakete, die Synergien durch Kooperation, Impulse für Veränderung, Chancen durch Digitalisierung und individuelle, räumlich differenzierte Ansätze berücksichtigen. Die Gemeinde Hövelhof, der nph und das Unternehmensbündnis wollen das Projekt nutzen, um die berufsbedingte Mobilität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Hövelhof nachhaltiger und vielfältiger zu gestalten. „Es freut mich, dass wir eine so breite Bereitschaft in der Unternehmerschaft für die Teilnahme an diesem Wettbewerb erreichen konnten. So können fast 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den Maßnahmen profitieren“, sagt Bürgermeister Michael Berens.

Die verbesserte Erreichbarkeit des Gewerbe- und Industriegebietes Nord ist ein zentrales Ziel des Konzeptes, auf das die geplanten Maßnahmen aufbauen. „Durch die Lage der Sennegemeinde Hövelhof in ländlicherem Umfeld zwischen den Oberzentren Bielefeld und Paderborn kann es für das Gewerbe- und Industriegebiet Nord nicht die eine Lösung zur nachhaltigen Gestaltung der Arbeitswegemobilität geben. Die verschiedenen Pendlergruppen müssen mit unterschiedlichen Maßnahmen angesprochen werden. Daher haben wir einen Mobilitätsdreiklang entwickelt“, erklärt Klimaschutz-Manager Moritz Pucker.

Der Wettbewerbsbeitrag kombiniert Maßnahmen zur verbesserten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und den Radverkehr mit Maßnahmen zur nachhaltigeren Nutzung des PKW. Aktuell legt die Mehrheit der Arbeitnehmer den Arbeitsweg mit dem eigenen Auto zurück. Die Projektgruppe möchte mit gezielten Maßnahmen die Auslastung der Fahrzeuge steigern und gleichzeitig Anreize zum Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel schaffen.

Das zentrale Element im Bereich des öffentlichen Verkehrs ist die Schaffung einer neuen Busverbindung zwischen dem Bahnhof Hövelhof und dem Industrie- und Gewerbegebiet Nord. Den Anstoß hierzu hatten einige ortsansässige Unternehmen bereits im Vorfeld des Wettbewerbs gegeben, sodass die Idee nun im Rahmen der Projektskizze aufgegriffen werden konnte. Die Fahrzeiten des „SenneShuttle“ werden auf die Bedürfnisse der Unternehmen und die Betriebszeiten der Sennebahn abgestimmt. Zusätzliche Haltestellen sollen die Fußwege zu den Unternehmen verkürzen und die Nutzung des ÖPNV noch attraktiver machen. „Durch verschiedene innovative digitale Lösungen werden wir die kombinierte Nutzung von SenneBahn und SenneShuttle so komfortabel und einfach wie möglich gestalten“, betont nph-Innovationsmanager Henning Kellermann. So sollen die Fahrplan-Auskunft, der Erwerb von Tickets und die Planung der Reisekette per App möglich sein. Weiterhin soll die Anwendung Verspätungen der RB 74 melden, damit der SenneShuttle auf die Fahrgäste warten kann.

Ein Ausbau der Radinfrastruktur sowie eine verbesserte Verbindung zu den Wohnquartieren und den Nachbarkommen soll die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gewerbegebiet Nord zum Fahrradfahren motivieren. Mobilstationen im Wettbewerbsgebiet und dem Hövelhofer Bahnhof sollen Verkehrsmittel verknüpfen und so eine Flexibilität zwischen PKW, Rad, ÖPNV oder Sharing-Angeboten ermöglichen. Durch den erarbeiteten Mobilitätsdreiklang erhofft sich die Gemeindeverwaltung neben einem Beitrag zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen auch eine reduzierte Verkehrsbelastung sowie die Stärkung Hövelhofs als Wirtschaftsstandort.

Eine Jury wird die Wettbewerbsbeiträge in den nächsten Wochen bewerten und die Ergebnisse voraussichtlich Ende April bekannt gegeben. Anschließend kann bis zum Ende des Jahres 2023 die Verfeinerung der ausgezeichneten Konzepte erfolgen. Können sie die Jury dann vollends überzeugen, erhält die Projektgruppe für die Umsetzung eine Förderung für die Dauer von drei Jahren. Die erstmalige Vorstellung der Projektskizze wird es in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am Donnerstag, 16. März, geben.