Waldkindergarten

Der Kreisweit erste Waldkindergarten

Waldkindergarten

Foto: „Inmitten der Sennefüchse“ v.l.n.r.: Kämmerer Klaus-Dieter Borgmeier, Irene Bröckling, Bürgermeister Michael Berens, Dr. Rudolf (Dave) Lubek

Nicht auf finanziellen sondern gesellschaftlichen Gewinn ist die besuchte Unternehmung dieses Monates ausgerichtet: Seit nunmehr genau 5 Jahren betreibt die Naturschutzstiftung Senne auf dem Hof Bröckling an der Staumühler Straße ihren einzigartigen Waldkindergarten. Der Vorsitzende Dr. Rudolf (Dave) Lubek suchte seinerzeit für seine Stiftung nach einem Alleinstellungsmerkmal. Da in der Stiftungssatzung das Thema „Umweltbildung“ verankert ist, brachte ihn ein Experte aus Hannover auf die besondere Idee.

Zufällig stieß sein britischer Vorstandskollege Martin Waters in der Offiziersmesse auf Kantinenchef Benno Bröckling, dessen Ehefrau Irene bereits seit dem Jahre 2000 an einer solchen Konzeption arbeitete und schon Nachmittagsangebote auf dem familieneigenen Hof durchführte: Der erste kreisweite Waldkindergarten war geboren und finanzierte sich im ersten Jahr neben den Elternbeiträgen allein durch Spenden. Seitdem wird das Projekt durch Land, Kreis und Gemeinde gefördert.

Täglich finden sich 45 (davon 9 britische) Kinder im Waldkindergarten ein, um zusammen mit einem Esel, einem Pony, 12 Gänsen, vier Kaninchen, ein Bernasennhund, zwei Schafen, drei Katzen und diversen Hühnern den Tag nach einem strukturierten Ablauf zu verbringen. „Abwechselnd spielt jeweils eine Gruppe im Wald, während die andere auf dem Hof verbleibt“, schildert die Leiterin Irene Bröckling den Tagesablauf, der ab 7.30 Uhr beginnt und um 14.30 Uhr endet. Die staatlich anerkannte Erzieherin hat für ihre Aufgabe Zusatzausbildungen in Bereichen der Waldorfpädagogik, praktischen Pädagogik, Kinderjoga und naturgemäßen Kinderheilkunde besucht.

“Unsere Waldkinder erbringen später in der Schule teilweise überdurchschnittliche Leistungen im Bereich Sprachen und Naturwissenschaften“, betont sie besonders auch den Bildungszweck ihrer Arbeit. Schließlich lernen die Kinder nebenbei die englische Sprache und werden für die Natur sensibilisiert: Vogelstimmenkunde, Nistkästenbeobachtung oder Kartoffel- und Gemüseanbau stehen wie selbstverständlich auf dem Programm. „Da die Kinder ständig unter freiem Himmel spielen sind ihre Abwehrkräfte besonders gestärkt“, nennt die 50-jährige einen weiteren Vorteil ihrer zweigruppigen Einrichtung, in der auch bis zu 12 Zweijährige betreut werden. Eigens dafür wurde vor 2 Jahren eine Blockhütte gebaut und in diesem Jahr das Dachgeschoss des Nebengebäudes als Schlafplatz ausgebaut.

Der jährliche Etat ist bereits auf 250.000 € angewachsen. 10 Mitarbeiter, davon 7 Erzieher/innen, 1 Reinigungskraft, 1 Köchin und 1 Verwaltungskraft werden dort beschäftigt.