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Erste Hövelhofer Kirche und Marstall im Kleinformat

03.11.2023

Modelle sind während des Nikolausmarktes für die Öffentlichkeit zu sehen

Modell der ersten Hövelhofer Kirche

Präsentieren das neue Modell: (v.l.) Ortsheimatpfleger Carsten Tegethoff, Modellbauerin Cathrin Döring, Marketing-Leiter Thomas Westhof und Bürgermeister Michael Berens (Foto: Manfred Funcke)

Ein wertvoller Archivfund sorgt für neue Hinweise zum früheren Aufbau des Hövelhofer Ortskerns. Modelle der ersten Kirche der Sennegemeinde und des Marstalls sollen während des Nikolausmarktes vom 8. bis 10. Dezember in der Tourist-Info am Jagdschloss erstmals für die Öffentlichkeit zu sehen sein.

Zum Jubiläum „350 Jahre herrschaftliches Schlossgelände in Hövelhof“ erschien im Jahr 2011 eine Broschüre zur Historie der Anlage. Zusätzlich wurde ein großes Modell des Areals im Maßstab 1:120 gebaut, das heute in der ersten Etage des Rathauses angeschaut werden kann. Einige Zeit später entstand als Abbild ein Bronzemodell, das mitten im Schlossgelände steht. Die Initiatoren wählten seinerzeit als dargestellten Zeitraum etwa 1850, da es dazu die meisten Belege gab.

Vor einigen Jahren entdeckte Ortsheimatpfleger Carsten Tegethoff durch Zufall über das Internet beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Münster den Hinweis auf eine Skizze zur Hövelhofer Kirche. Die Datierung um 1760 ergab, dass es sich damit um die erste Hövelhofer Pfarrkirche handelte. Bekannt ist, dass sie ab 1706 auf dem sogenannten Küchenplatz vor dem Schloß stand. Bei Ausschachtungsarbeiten zum Bau der Senne-Apotheke 1950 waren Arbeiter auf einen Teil der Fundamente gestoßen. Erhalten ist vom Kirchenbau noch ein Wappenstein. Nachdem die Nachfolgekirche 1782 fertiggestellt war, wurde die erste Kirche abgebaut. Ihr Holz wurde für den Bau des ersten Hövelhofer Schulgebäudes verwendet.

Nach Kontaktaufnahme durch den Ortsheimatpfleger hat der LWL die Skizze, die sich in einem Privatarchiv befand, eingescannt und sie nach Hövelhof geschickt. Tatsächlich ist damit nun bekannt, wie die Kirche und auch der Marstall ausgesehen haben, denn auch letzterer ist dort abgebildet. Er hat in der Verlängerung zur Kirche gestanden. „Eine für die Hövelhofer Historie sehr interessante Geschichte, daraus sollte man mehr machen“, so Hövelhofs Marketingchef Thomas Westhof, als er sich mit diesen neuen Erkenntnissen beschäftigte. Er nahm sofort Kontakt zur Modellbauerin Cathrin Döring in Leipzig auf. Sie hatte bereits zum Jubiläum 2011 das große Modell mit mehreren Gebäuden erschaffen. Nun hat sie passend zum ursprünglichen Projekt beide Gebäude als Modelle professionell angefertigt. „Wir sind von der präzisen Arbeit begeistert“, so Bürgermeister Michael Berens jetzt bei der Übergabe im Rathaus.

Gezeichnet wurde die Skizze im 18. Jahrhundert mit Lineal, vorhanden ist auch eine Maßskala. So konnte die damalige Größe der Gebäude ermittelt werden. Das war die Grundlage, um nun möglichst originalgetreue Abbilder anfertigen zu können. Die Maßeinheit „Fuß“ wurde zunächst in Meter umgerechnet und anschließend auf den Modellmaßstab 1:120 umgelegt.

Doch trotz des Skizzenfunds bleiben noch Fragen offen: Auch für Fachleute ist derzeit nicht klar, wo genau und in welcher Ausrichtung die Gebäude gestanden haben. Der naheliegende Gedanke, der Zeichner habe in der Sichtachse vor dem Schloß gesessen und Richtung Paderborn geschaut, passt proportional nicht ganz, da 1950 Teile der Fundamente gefunden wurden. Denkbar ist, so Ortsheimatpfleger Tegethoff, dass sich Kirche und Marstall östlich der Mittelachse befunden haben. Möglicherweise stellte sich die Situation aber auch anders dar. „Vielleicht findet sich irgendwann noch ein Hinweis, der diese Wissenslücke schließen kann“, hofft Tegethoff. Die heutige Kulturscheune wurde ohne das aktuelle Wissen mitunter als Marstall bezeichnet. Sie war jedoch offenbar immer die Pfarrscheune, in der der Pastor eine kleine Landwirtschaft betrieb.

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